Neuwork steht für Neues Arbeiten und eine neue Unternehmenskultur
© istockphoto – Izabela Habur

Markus Albers von der rethink GmbH und Detlev Artelt von der aixvox GmbH erklären im Interview unter Moderation von Sascha Pallenberg das Thema „Neues Arbeiten“.

Markus Albers ist Politologe und Journalist. Er berichtet für Zeitschriften, wie Vanity Fair, AD und die Welt. Im Jahr 2008 begann er sich mit dem Thema „Neues Arbeiten“ und mit der Frage: „Wieso arbeiten wir eigentlich so, wie wir arbeiten?“ intensiv zu beschäftigen. Was folgte, waren die zwei hochspannenden Bücher: „Morgen komm ich später rein“ und „Meconomy“.

Detlev Artelt kommt ursprünglich aus der IT-Branche und leitete ein Unternehmen für Systemintegration. Auch er ist Buchautor und publizierte den „Voice Compass“, „Einfach Anders Arbeiten“ und die jährlich erscheinenden Praxistipps. Er fungiert seit 2003 als neutraler Berater und betrachtet vor allem die Sichtweise des Mittelständers auf die Themen „Anders Arbeiten“ und Smarter Working.

Die Digitalisierung verändert alle Unternehmen

Beide beobachteten in den letzten Jahren, dass sich viele Unternehmen mit der Thematik der Digitalisierung und des neuem Arbeitens auseinandersetzen. Bei den großen deutschen Konzernen, wie Siemens, Henkel und Lufthansa, ist eine flexible Arbeitsweise mittlerweile gelebter Alltag, mit dem Ziel die Work-Life-Balance zu verbessern sowie Zeit und Kosten zu minimieren.

Bei mittelständischen Unternehmen sind dieser Kurswandel und die einhergehende Veränderung noch ausbaufähig. Vor allem die technischen Möglichkeiten und das damit verbundene Change Management müssen konsequent umgesetzt werden. Genau bei diesen Etappen hilft Neuwork mit seinem breit gefächerten Beraternetzwerk.

Innerhalb von Workshops wird gezeigt, wie sich das Arbeiten in den letzten Jahren verändert hat und wie flexibel ein moderner Arbeitsplatz sein kann. Dabei sind es hauptsächlich drei große Komponenten, welche die neue Arbeitskultur vorantreiben:

1. Die Technologie. Schon in den 2000er Jahren hat man davon gesprochen, dass wir digitale Nomaden werden. Damals wusste man noch nicht, ob und in welche Bereiche sich die digitalen Medien durchsetzen werden. Heute funktionieren die technischen Systeme und Algorithmen bestimmen unsere Prozesse.

2. Der Mensch: Vor allem der demographische Wandel führt dazu, dass Firmen auf den Fachkräftemangel reagieren müssen und die Erwartungen der Generation Y und Z erfüllt werden wollen.

3. Die Organisation: Zeit ist nicht mehr das Maß aller Dinge. In vielen Unternehmen existiert eher ein projekt- und ergebnisorientierter Ansatz. Das Unternehmen 1.0 wandelt sich.

Flexibles und digitales Arbeiten betrifft nahezu alle Branchen, wobei Industrie und Baugewerbe noch Nachholbedarf haben. Fairerweise sei hinzugefügt, dass selbstverständlich nicht jede Arbeit von unterwegs zu bewältigen ist. Dennoch sind es die klassischen, traditionellen Berufe und Tätigkeiten, welche von einer Veränderung, einem neuen Mitarbeiter am meisten profitieren. Sowohl Unternehmen, als auch die Mitarbeiter werden die neuen Arbeitsformen nach einem erfolgreichen Change-Prozess nicht mehr missen wollen.

Damit dieser Wandel und das „neue Arbeiten“ auch langfristig funktioniert, muss der Umdenkprozess im gesamten Unternehmen stattfinden. Die Fehler liegen oft darin, dass Veränderungen zwar akzeptiert werden, das Management und unweigerlich auch die Mitarbeiter sich noch nicht vollständig von den alten Arbeitsweisen trennen können, die Vorteile nicht sichtbar sind oder die Führungsebene nicht seiner Leuchtturm-Funktion gerecht wird. Strukturen sind mit der Zeit gewachsen und in vielen Fällen wissen die Verantwortlichen in den Unternehmen nicht einmal, wie ihre Mitarbeiter zusammenarbeiten, auf welchem Stand der Technik man sich gerade befindet und wie man ein neues Konzept transparent kommuniziert. Veränderung bedeutet Lernen! Geduld sowie ein nachhaltiges Projekt- und Wissensmanagement sind hier nur einige Schlüsselfaktoren

Unternehmen nutzen auch in 2016 weiterhin E-Mail Systeme als Do-To Listen und Kalender-Ersatz und lassen Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter. Gleichzeitig beschweren sie sich, dass sie zu viele E-Mails erhalten und kein zufriedenstellender Wissenstransfer stattfindet. Die Grundlagen und die Basis für modernes Arbeiten müssen neu definiert werden.

Die 3 Bs – Bricks, Bytes, Behaviour

Es braucht neben guten Konzepten und einer neuen Unternehmenskultur vor allem eine gute, technische Infrastruktur sowie zeitgemäße Tools für eine produktive Zusammenarbeit. Dabei sollten die Mitarbeiter allerdings nicht einfach mit der neuesten Technik, einem überambitionierten Konzept oder einer Kultur „Made in USA“ überschüttet werden. Es bedarf ein durchdachtes Vorgehen, bestehend aus den 3 Bs – Bricks, Bytes, Behaviour:

1. Bricks – Raum. Die Bürolandschaft muss an die Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst sein.

2. Bytes – Technik. Eingeführte Prozesse und Systeme müssen funktionieren.

3. Behaviour – Kultur. Die Komponente Mensch muss mit der Technik und dem Raum in Einklang gebracht werden.

70 % der Arbeitnehmer in Deutschland sind nicht mit ihrer Arbeit zufrieden und machen lediglich Dienst nach Vorschrift. Weitere Studien zum Thema „Neues Arbeiten“ zeigen, dass ein flexibler Arbeitsplatz und moderne Arbeitsformen eine höhere Zufriedenheit fördern und den Mitarbeiter produktiver arbeiten lassen. Die Zeit des Wandels könnte somit nicht besser sein. In Deutschland wird Veränderung oft mit etwas negativem verbunden und Mitarbeitern nur wenig Vertrauen entgegengebracht. Unternehmen müssen sich allerdings aus Ihrer „Komfortzone“ heraus bewegen und die Selbstorganisation ihrer Mitarbeiter fokussieren, um den Wandel zu fördern. Erst dann können Wege in die Digitalisierung entstehen. Wer mehr zu den Themen der digitalen Transformation und dem Neuen Arbeiten erfahren möchte, sollte sich dieses Video anschauen:

Neues Arbeiten und eine neue Unternehmenskultur
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